Masse — Choreografie der Vielen
In der Masse könne es zu einem Zustand der «Entladung» kommen, zu einem Moment, an dem alle «ihre Verschiedenheiten loswerden und sich als gleiche fühlen» so Elias Canetti in «Masse und Macht». Der Verlust der Individualität werde dabei als befreiender Akt betrachtet, da der Einzelne nicht mehr alleine der chaotischen Welt gegenüberstehe. Aus der Weltgeschichte wissen wir, dass die «Entladung» der Massen gewaltige Veränderungen bewirkt haben. Massen werden aber auch gerne manipuliert und inszeniert. Am Beispiel der Choreografien «Angels’ Atlas» und «Emergence» von Crystal Pite wollen wir in die produktiven und verbindenden aber auch zerstörerischen Aspekte von Massenchoreografien eintauchen.
- Mit Bettina Holzhausen, Ballett Zürich & Eveline Schüep, Kunthaus Zürich